Beschreibung
„Es geht um den kreativen Umgang hiesiger Musikerinnen und Musiker mit einer Musik, die Afro-Amerika der Welt mit der Aufforderung schenkte, sie produktiv weiterzuentwickeln, sich dabei immer der eigenen Wurzeln bewusst zu sein, aber ihren Ursprung nie zu vergessen, […].“
Wolfram Knauer, S.12
‚Spiel dich selbst!‘ – eine ästhetische Leitlinie durch die 100-jährige deutsche Jazzhistorie
‚Play yourself!‘ – ‚Spiel dich selbst!‘ So lautete die Standardantwort schwarzer Musiker auf die Frage, wie man ein guter Jazzer werden könne. In der Improvisation Persönlichkeit ausbilden und zeigen – das könnte auch das Motto für die Entwicklung des Jazz in Deutschland sein. Denn es gelang der deutschen Szene, die afro-amerikanische Musiktradition aufzunehmen und eine eigene Spielart zu finden.


Ein Ursprung dieser Musik ist „jene Feier von Gemeinschaft, Community, Widerständigkeit, Respekt und Individualität, die den Jazz zum Begleiter der Bürgerrechtsbewegung in den USA genauso machte wie zur Hoffnung freiheitsliebender Fans in Diktaturen und totalitären Gesellschaften.“
Wolfram Knauer, S.12




Ein umfassender Überblick über die Geschichte des Jazz in Deutschland
Wolfram Knauer zeichnet diesen Weg von den Anfängen nach dem Ersten Weltkrieg bis heute nach. Er taucht ein in das Berlin der 1920er, zeigt die Zurückdrängung von Swing und Jazz durch den Nationalsozialismus ebenso wie den Aufbruch im Nachkriegs-Frankfurt und den musikalischen Austausch mit den GIs, er beleuchtet die Szene in der DDR und illustriert die Umtriebigkeit der heutigen Jazz-Community. Knauers Buch basiert auf jahrzehntelanger Recherche und Leidenschaft – und es ist eine zum Standardwerk taugende Bestandsaufnahme des wohl vielfältigsten aller musikalischen Genres. Es widmet sich allen Facetten des deutschen Jazz: vom Ballsaal Femina und dem Berlin der 1920er über Albert Mangelsdorff, Wolfgang Dauner, Karl Walter und die Jazz-Szene der DDR bis zu Christof Thewes, Michael Wollny und Anna-Lena Schnabel.


Der Autor | Wolfram Knauer
Wolfram Knauer, geb. 1958, ist seit dessen Gründung Direktor des Jazzinstituts Darmstadt. Er lehrte an mehreren Universitäten und war als erster Nichtamerikaner Louis Armstrong Professor of Jazz Studies an der Columbia University. Er ist Herausgeber der ‚Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung‘ und Mitherausgeber der internationalen Fachzeitschrift ‚Jazz Perspectives‘.




Inhaltsverzeichnis |
»Play yourself, man!«
Intro 9 | Spirituals im Kaiserreich 13 | Das Jazz-Age in der Weimarer Republik 33 | Jazzdämmerung 77 | Die Stunde Null – Aufbruch und Neuorganisation 129 | Learning by Doing 169 | Albert Mangelsdorff 209 | Der bundesdeutsche Jazz spielt sich frei 235 | Jazz in der DDR I: Bis zum Mauerbau (1949–1961) 279 | Jazz in der DDR II: Neue Freiheit hinter Mauern (1961–1989) 323 | Emanzipation erreicht: Was nun? 359 | Auf ins 21. Jahrhundert 427 | Mein Weg zum Jazz – ein persönliches Nachwort 487 | Dank 491 | Abbildungsnachweis 493 | Anmerkungen 494 | Hinweise zur Diskographie und Literatur 500 | Bücher zum Jazz in Deutschland sowie für dieses Buch genutzte Quellen 503 | Zeitschriften 510 | Register 511 |




VERLAG
Reclam
AUTOR
Wolfram Knauer
BINDUNG
Hardcover
GRÖSSE
16 x 24 cm
SEITENANZAHL
528
GEWICHT
951 g
SPRACHE
DE
VERÖFFENTLICHUNG
2019
ISBN
978-3-15-011227-4
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