Jörg Hilbert |
Autor, Illustrator & Grafik-Designer
Ich heiße Jörg Hilbert und habe Kommunikations-Design studiert. In jungen Jahren war der Zeichner Paul Flora mein Idol. Er hat mich gefördert und mir diejenige Bestätigung gegeben, die ich für meinen Weg benötigt habe. Der führte nämlich nicht zum klassischen Grafik-Design, sondern über einige Umwege zum Kinderbuch.
Mein erstes Kinderbuch, das ich veröffentlichen konnte, war „Ritter Rost“, doch ich habe sieben Jahre gebraucht bis ich endlich einen Verlag dafür gefunden hatte. Damals hagelte es Absagen, heute ist der Ritter ein großer Erfolg – und das schon seit fast drei Jahrzehnten. Entscheidend dafür ist sicherlich die Musik von Felix Janosa, die zum Ritter Rost gehört wie die Schraube zur Mutter. Dementsprechend erfolgten die ersten Veröffentlichungen beim damals neu gegründeten Musikverlag ConBrio (später dann Terzio, Carlsen und aktuell Annette Betz). Irgendwie scheint das neuartige Konzept damals einen Nerv der Zeit getroffen und so wurde Ritter Rost ziemlich bekannt.
Dass ich Bücher machen möchte, war mir eigentlich immer klar. Schon als Kind habe ich damit angefangen und drum habe ich mich im Studium auch besonders auf die Fächer Buchgestaltung und Typografie konzentriert. So kam es, dass ich heute schreibe und gestalte. Manchmal singe ich übrigens auch bei Ritter Rost, nämlich immer dann, wenn der sprechende Hut oder Mies der Werwolf einen Auftritt haben.
Mittlerweile habe ich über 120 Titel veröffentlicht. Mein nächstes Buch heißt „Coco Stolperbein“. Die gereimte Geschichte erscheint im April bei Suhrkamp/Insel.
“Schon als Kind wollte ich Kinderbücher machen. Dass ich das machen darf und sogar davon leben kann, macht mich glücklich.”
JÖRGS BUCHEMPFEHLUNGEN | BÜCHER & BILDBÄNDE
Bücher bedeuten mir auf so vielfältige Weise so viel. Als Kind war ich eine echte Leseratte. Ich konnte mich so in Welten flüchten. Diese eigenen Gedankenwelten haben mir sehr zu dem geholfen, was ich heute bin. Und ich lebe ja auch von Büchern – das bedeutet mir natürlich auch etwas.
Meine Bücher kaufe ich gerne im Buchladen um die Ecke, auch wenn ich meist vorher im Internet danach suche.
VINCENT&VOLTAIRE nimmt Leser und Leserinnen als Kulturmenschen ernst und behandelt sie nicht nur als bloße Bezahlmaschinen. Es macht Spaß dort zu stöbern.
Das letzte Buch, das gelesen habe, war Kathrin Schrockes „Bunte Fische überall“. Sie ist eine ganz tolle Jugendbuchautorin. Auch ihr Buch „Immer kommt mir das Leben dazwischen“ habe ich mit Begeisterung gelesen. Momentan lese ich „Nach vorn, nach Süden“ von Sarah Jäger und die beiden Graphic Novels von Yuval Noah Harrari. In der Regel lese ich eher Geschichtliches oder Biografisches als Romane.
RITTERCHEN ROST – SUCH MIT MIR MEIN KUSCHELTIER | ANNETTE BETZ
Ein Buch, das nicht nur Kinderaugen strahlen lässt
Ritterchen Rost, das sind Geschichten aus der Zeit, als Rösti noch ein Kind war. Zusammen mit seiner Freundin Bö erleben sie Abenteuer für kleinere Leser ab etwa drei Jahren. Dazu gehört jeweils ein Lied aus der Feder von Felix Janosa, das per QR-Code und Streaming angehört werden kann.
Die Beatles haben mich musikalisch geprägt. Ich lese gerne Biografien und Paul mit John, das erinnert mich ein bisschen an meine eigene Zusammenarbeit mit Felix Janosa (natürlich nur im Kleinen). Vielleicht kann ich da ja noch was lernen.
ROTKÄPPCHEN | ARACARI
Ein Buch ohne Worte
Mir gefällt die Illustration vorne drauf sehr gut. Ich habe selbst Grafikdesign studiert und schön gestaltete Cover machen direkt Lust etwas zu lesen.
Ich kenne das Buch zwar nicht, aber wüsste zu gerne was drinnen steht.
Mein Vorbild als junger Mensch war Paul Flora. Er hat mich und mein Stil geprägt und ist mitverantwortlich, dass ich dort bin, wo ich heute bin.
Ein bisschen bin ich auch ein verhinderter Musiker. Musik nimmt einen sehr hohen Stellenwert in meinem Alltag ein und dient mir zur Entspannung, als Fluchtmöglichkeit und Inspirationsquelle für meine Geschichten. Ritter Rost ist nur vordergründig eine Erzählung aus dem Mittelalter, eigentlich geht es immer um aktuelle Themen. Und zwar nicht nur für Kinder – auch die Eltern haben Spaß an dem Buch, weil oft noch andere Bedeutungsebenen mitschwingen. Für das eigentliche Verständnis spielen sie aber keine Rolle. Meine Vorstellung von guter Kinderliteratur ist, dass sie eigentlich für jedes Alter interessant ist. Ihr Sinn ist es jedenfalls nicht, dass die Eltern beim Vorlesen und Zuhören gequält die Augen verdrehen.
Fotos: Ellen Bischke