Beschreibung
„Richter ergriff die ungeliebte Abstraktion als Verfahren, die Malerei in ihren Möglichkeiten neu zu befragen. Sie erlaubte ihm auch, sich mit den […] Traditionen der Moderne zu verbinden und Malerei zukunftsfähig zu machen.“
Ortrud Westheider, S.7
Abstraktion – ein roter Faden durch Gerhard Richters Malerei
Die Publikation widmet sich den abstrakten Strategien und Verfahrensweisen im Gesamtwerk des Künstlers. Gerhard Richter begreift Malerei als eine Klammer um die Brüche des 20. Jahrhunderts. In den 1960er-Jahren begann eine Hinterfragung der Malerei, die ihn bis heute beschäftigt. Für die Ausschnitt-Bilder fotografierte er kleine Details aus seiner Farbpalette und übertrug sie in fotorealistischer Technik auf großformatige Leinwände. In den Farbtafeln der 1970er-Jahre überließ er die Nachbarschaften der Farben dem Zufall und unterzog die Malerei einem objektivierbaren Verfahren. Seit 1976 entsteht die Werkgruppe der Abstrakten Bilder, bei der Richter den Farbauftrag mit Pinsel, Rakel und Spachtel einem Wechselspiel aus bewussten Entscheidungen und zufälligen Prozessen überlässt.
„[…] das Verhältnis von Abstraktion und Realismus [prägt] Richters gesamtes Schaffen. Sein Werk handelt von Abstraktion als Methode der Malerei und fußt damit tief in der Kunstgeschichte. Richter reflektiert die emanzipatorischen Ideen der Moderne und stellt sich kritisch dem Idealismus einer ‚Weltsprache‘ Abstraktion gegenüber.“
Ortrud Westheider, S.9
Die Herausgeber | Ortrud Westheider und Michael Philipp
Die Kunsthistorikerin Ortrud Westheider wechselte nach ihrer Tätigkeit im Westfälischen Landesmuseum in Münster im Jahr 2002 als Kuratorin zum Bucerius Kunst Forum in Hamburg. Seit 2016 ist sie Direktorin des Museums Barberini in Potsdam. Michael Philipp war – nach seinem Studium der Neueren Geschichte, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte sowie der Literaturwissenschaft in Hamburg – als Lektor in Amsterdam und Berlin und als Kurator am Bucerius Kunst Forum in Hamburg tätig. Seit 2016 ist er Chefkurator am Museum Barberini in Potsdam.
Abstraktion – stetig fortgeführt im Werk Gerhard Richters
Erstmalig widmet sich eine Publikation der Abstraktion im Gesamtwerk Gerhard Richters und damit einem Hauptthema einer der weltweit prägendsten Künstlerpersönlichkeiten der Gegenwart. In Zusammenarbeit mit dem Museum Barberini, Potsdam und dem Gerhard Richter Archiv, Staatliche Kunstsammlungen Dresden. Mit Beiträgen von Hubertus Butin, Dietmar Elger, Valerie Hortolani, Matthias Krüger, Ortrud Westheider und Armin Zweite.
Inhaltsverzeichnis |
Gerhard Richter. Abstraktion
Vorwort 7 | Durch die Kunstgeschichte. Abstraktion bei Gerhard Richter, Ortrud Westheider 8 | Abstraktion und Schein im Werk von Gerhard Richter, Dietmar Elger 22 | Raster und Readymade. Gerhard Richters Farbtafelbilder der 1960er und 1970er Jahre, Hubertus Butin 34 | „Das Denken ist beim Malen das Malen.“ Der Vorrang der Form bei Gerhard Richter, Armin Zweite 46 | Richters Rakel. Der Künstler und sein Utensil, Matthias Krüger 58 | Katalog der ausgestellten Werke: Struktur und Illusion. Abstraktionen der 1960er Jahre, Valerie Hortolani 70 | Zufall und Konzept. Farbtafeln, Dietmar Elger 88 | Geste und Mischung. Vermalungen und Graue Bilder, Valerie Hortolani 104 | Unschärfe und Detail. Ausschnitte und frühe Abstrakte Bilder, Dietmar Elger 120 | Natur und Material. Landschaftliche Abstraktionen, Dietmar Elger 146 | Farbe und Schichtung. Abstrakte Bilder 1986-2005, Kerstin Küster 168 | Transparenz und Reflexion. Spiegel, Glas und Strips, Janice Bretz und Kerstin Küster 194 | Neue Abstrakte Bilder, 2005-2017, Kerstin Küster 208 | Biographie Gerhard Richter, Dietmar Elger und Valerie Hortolani 228 | Verzeichnis der ausgestellten Werke 234 | Auswahlbibliographie 237 | Autorinnen und Autoren 238 | Abbildungsnachweis 239 |
VERLAG
Prestel
BINDUNG
Hardcover
HERAUSGEBER
Ortrud Westheider,
Michael Philipp
GRÖSSE
24,1 x 30,1 cm
SEITENANZAHL
240
GEWICHT
1386 g
SPRACHE
DE
VERÖFFENTLICHUNG
2020
ISBN
978-3-7913-5991-5
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