Beschreibung
„Ernst Leitz ging es bei der Verwirklichung des neuen fotografischen Systems nicht um Gewinnmaximierung im Sinne des heute verbreiteten Shareholder Value.“
Knut Kühn-Leitz, S. 10
Zur Markteinführung und Serienfertigung einer Kleinbildkamera
„Ich entscheide hiermit: Es wird riskiert.” Mit diesen Worten beendete Ernst Leitz II vor 90 Jahren eine lange, kontroverse Debatte mit seinen Führungskräften über die Einführung eines neuen fotografischen Systems. Ernst Leitz II (1871-1956) war eine der wichtigsten Unternehmerpersönlichkeiten der deutschen feinmechanischen und optischen Industrie. Als er in der wirtschaftlich besonders schweren Zeit nach der Hyperinflation im Juni 1924 durchsetzte, die von Oskar Barnack konstruierte und von Max Berek mit einem Objektiv bestückte Leica in Serie fertigen zu lassen, hatte er eine bahnbrechende unternehmerische Entscheidung gefällt. Denn der mutige Beschluss bedeutete nicht nur, eine neuartige ‚Kleinfilmkamera‘ bauen zu lassen, sondern gleichzeitig die Entscheidung für ein völlig neues fotografisches System von der Aufnahme bis zur Wiedergabe. Ein Muss für Leica-Liebhaber und Fotofreunde!


„Leitz rechtfertigte seine betriebswirtschaftlich waghalsige Entscheidung […] mit der Begründung, er wolle nicht nur die vorhandenen Arbeitsplätze sichern, sondern versuchen, auch neue zu schaffen, um mehr Menschen in wirtschaftlich schwerer Zeit Arbeit und Verdienst zu geben.“
Knut Kühn-Leitz, S. 10f.




Historisch hochinteressant: deutsche Wirtschaftsgeschichte und Widerstand im dritten Reich!
Ernst Leitz war nicht nur ein vorbildlicher Unternehmer mit Herz und Vision, er war auch ein Mann mit beispielhaftem sozialen Engagement. Bei seiner riskanten Entscheidung ging es ihm in erster Linie darum, in der schweren Zeit nach dem Ersten Weltkrieg bestehende Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen. Schließlich bewies er erhebliche Zivilcourage, als er in der finsteren Zeit der Nazi-Diktatur vielen Verfolgten zur Flucht aus Deutschland verhalf. Das vorliegende Buch zeigt die vielen Facetten eines Unternehmers, der deutsche Wirtschaftsgeschichte geschrieben hat.




Detailliert, top recherchiert, zahlreiche Fotografien!
Allen Unkenrufen zum Trotz eröffnete die Leica schon bald nach ihrem Erscheinen dem Bildjournalismus, der Tier- und der Sportfotografie neue Perspektiven. Schnell wurde bekannt, dass die kleine und leichte Kamera sich auch unter extremen Bedingungen, so bei Expeditionen, bei Aufnahmen aus der Luft oder unter Wasser, bewährte. Für viele Fotografen wurde die Leica durch ihre Ausstattung, ihre Zuverlässigkeit und ihre Optik zu einer Ikone der Fotografie – bis heute!


Der Herausgeber | Knut Kühn-Leitz
Dr. Knut Kühn-Leitz ist der Urenkel des Firmengründers der Optischen Werke Ernst Leitz in Wetzlar und beschäftigt sich seit über einem Jahrzehnt intensiv mit der Geschichte dieses Unternehmens – heute Leica Camera AG und Leica Microsystems GmbH. Unter anderem veröffentlichte er Bücher über Ernst Leitz I und über seinen Großvater Ernst Leitz II, den Wegbereiter der weltberühmten Leica.


Inhaltsverzeichnis |
Ernst Leitz II
Geleitwort, Andreas Kaufmann 8 | Vorwort, Knut Kühn-Leitz 10 | 1. Teil – Vom Mikroskop zur Leica: Ein Unternehmer mit Herz und Visionen, Knut Kühn-Leitz 14 | Risiken der Einführung eines neuen fotografischen Systems, Knut Kühn-Leitz und Ulf Richter 29 | Die Leica setzt sich langsam durch, Heiner Henninges 58 | Das Kleinbildformat erobert neue Felder der Fotografie, Hans-Günther von Zydowitz 76 | Die Leica-Schule – Kompetenzzentrum für Anwendungstechnik und Schulung, Günter Osterloh 94 | Die Leica wird zur Ikone der Fotografie – ihr Name zur weltbekannten Marke, Günter Osterloh 109 | 2. Teil – Ein Unternehmen mit Zivilcourage: Der lange Kampf mit den Nationalsozialisten, Bernd Lindenthal 126 | New York: Der rettende Hafen für Viele, Knut Kühn-Leitz 146 | Die Hilfeleistungen von Ernst Leitz 1933-1945. Eine Einordnung, Bernd Lindenthal 217 | Die Leitz-Werke im Zweiten Weltkrieg, Heidi Trabert 224 | Anhang 236 |




VERLAG
Heel
HERAUSGEBER
Knut Kühn-Leitz
BINDUNG
Hardcover
GRÖSSE
22,3 x 28,6 cm
SEITENANZAHL
280
GEWICHT
1608 g
SPRACHE
DE
VERÖFFENTLICHUNG
2014, 2. Auflage
ISBN
978-3-86852-941-8
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