Beschreibung
„Seit der Moderne spielt die Produktion von Kleidung als Mode vermittelt durch Bilder, Medien, Werbung und Plakate, die sich hier zu einer visuellen Geschichte der Mode aus mehr als einhundert Jahren verdichten, eine Schlüsselrolle.“
Elke Gaugele, S.11
Modeplakate spiegeln – jenseits aktueller Modetrends und Schönheitsideale – moralische Codes und gesellschaftliche Bedingungen wider.
Werbung entwirft Traumwelten und ist gleichzeitig immer auch Zeitzeugnis. In der Kategorie des Modeplakats spiegeln sich diese beiden Tendenzen exemplarisch. Über aktuelle Fashiontrends und Schönheitsideale hinaus reflektieren Modeplakate Moralvorstellungen und gesellschaftliche Verhältnisse. Sie bedienen die Sehnsucht, aus dem Alltag auszubrechen, in besonderer Weise, suggerieren sie doch die Möglichkeit einer ganz neuen Identität allein durch den Wechsel des Kleidungsstücks oder Stils. Androgyne Models und weniger normative Männer- und Frauenbilder in der Werbeindustrie stehen für den Aufbruch in neue Zeiten, in denen sich das Streben nach Individualität und kollektiver Zugehörigkeit stetig ausbalancieren muss.


„Modeplakate aus hundert Jahren erzählen im Zeitraffer auch eine Geschichte der Werbung und ihrer Strategien. Das Spiel mit Konvention und Provokation, mit Klischees und Tabubrüchen entfaltet hier seine besondere Wirkung. Mal werden gesellschaftliche Werte und Geschlechterrollen zementiert, mal widerlegt.“
Bettina Richter, S.4




En Vogue – Die Zusammenstellung von Modeanzeigen aus den letzten 100 Jahren zeigt, wie Mode die Bestrebung und Hoffnungen ihrer Zeit offenbart.
Modeplakate von gestern und heute sind Lifestyle-Angebote, sie erzählen Geschichten, sie verführen und schockieren. Mit Konvention und Provokation spielend, werden Körper mal üppig verhüllt und verkleidet, mal sinnlich inszeniert. Teilweise wird der Kaufappell nur indirekt kommuniziert. Ein Knopf oder ein Mantelkragen als pars pro toto illustrieren in historischen Plakaten die Produktqualität. Benetton-Kampagnen der frühen 1990er-Jahre zeigen einen neuen, viel diskutierten Weg in der Modewerbung. Offen erotische Zurschaustellung kontrastiert mit poetischen Andeutungen, die etwa das hochästhetische japanische Modeplakat charakterisieren. En Vogue versammelt Fashionwerbung mit ganz unterschiedlichen PR-Strategien aus rund hundert Jahren, die Abbild ihrer jeweiligen Kultur und Epoche ist.


Die Autorinnen | Bettina Richter und Elke Gaugele
Bettina Richter ist Kuratorin der Plakatsammlung des Museums für Gestaltung in Zürich. Elke Gaugele ist Ordinaria für Moden und Styles an der Akademie der Bildenden Künste Wien. Bekannt wurde sie auch als Buchautorin und Mitgründerin des Critical Crafting Circle ‚Craftista‘.




Der Herausgeber | Museum für Gestaltung Zürich
Das Schweizer Museum für Gestaltung in Zürich zeigt Ausstellungen zu den Schwerpunkten Design, visuelle Kommunikation und Architektur mit einem breiten Themenspektrum aus den Bereichen Industrie- und Produktdesign, Grafik, Typografie, Fotografie, Plakat, Film, Möbel, Mode, Schmuck, Kunstgewerbe, Architektur und Szenografie. Die vier Sammlungen zu Design, Grafik, Kunstgewerbe und Plakat sind – auch international – von großer Bedeutung.






BINDUNG
Softcover
GEWICHT
333 g
VERLAG
Lars Müller Publishers
GRÖSSE
16,5 x 24 cm
SEITENANZAHL
96
HERAUSGEBER
Museum für Gestaltung Zürich
SPRACHE
DE, EN
VERÖFFENTLICHUNG
2020
ISBN
978-3-03778-641-3
Bewertungen
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